Bachelorstudiengang

Digitale Bahnsysteme (praxisintegriert)

Studienabschluss:
Bachelor of Science (B.Sc.)
Unterrichtssprache:
Deutsch
Zulassungsbeschränkung:
nein
Studiendauer:
6 Semester
Studienbeginn:
Wintersemester
Studienort:
Minden
Zugangsvoraussetzungen

Für das praxisintegrierte Studium ist ein Arbeitsverhältnis mit einem kooperierenden Unternehmen nachzuweisen. Die koope­rierenden Unternehmen sind im Unternehmensportal zu finden. Zur Bewerbung um einen Studienplatz in einem praxisintegrierten Studiengang an der Hochschule Bielefeld ist eine studienbegleitende Praxistätigkeit in einem Unternehmen in Form einer Kooperationsvereinbarung erforderlich.

Weitere Voraussetzungen sind das Abitur bzw. Fachhochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannte Vorbildung.

Studienziele

Der Studiengang Digitale Bahnsysteme richtet sich an Studieninteressierte, die einen Studiengang suchen, der Themen der Mobilität und Digitalisierung im Kontext von Bahnsystemen vereinigt. Die Absolvent*innen des Studiengangs haben die nachfolgenden Kompetenzen erworben.

Methodische Kompetenz

  • Sie sind in der Lage, bestehende Technologien und Technologiekonzepte im Bereich Bahn zu verstehen und systematisch zu analysieren.
  • Sie verfügen über Grundlagen der Ingenieurwissenschaften und der praxisrelevanten Informatik im Kontext des Systems Bahn.
  • Sie können Systemarchitekturen im Einklang mit vorhandenen Normen und Regelwerken entwerfen und bewerten.

Fachliche Kompetenz

  • Sie sind in der Lage, den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Anwendungsbezug zu begleiten.
  • Sie kennen die einzelnen Teile des Bahnsystems und deren Zusammenwirken.
  • Sie sind in der Lage, neue innovative Bahntechnologiekonzepte zu verstehen und auf ihren wirtschaftlichen Nutzen hin zu bewerten.
  • Sie kennen die Funktionsweise unterschiedlicher Sensoren und Aktuatoren und sind in der Lage, diese mit geeigneten Hardware- und Softwarekomponenten in das System Bahn zu integrieren.
  • Sie können auf Basis standardisierter Algorithmen den Funktionsumfang mechanischer und/oder elektrischer Systeme erweitern.

Persönliche Kompetenz

  • Sie organisieren ihre Aufgaben und Tätigkeiten mit Hilfe von Projekt- und Selbstmanagement Methoden.
  • Die Absolvent*innen verfügen über ganzheitliches Denken und ergebnisorientiertes Handeln.
  • Sie übernehmen Verantwortung für ihr eigenes Handeln.
  • Sie sind in der Lage, innovative Ideen zu entwickeln und organisieren ihren Lernprozess eigenständig.

Soziale Kompetenz

  • Sie sind in der Lage, den Einfluss neuer Technologien kritisch im Hinblick auf den gesellschaftlichen Mehrwert abzuschätzen.
  • Bei der Entwicklung neuer Technologien können sie eine Folgeabschätzung durchführen und berücksichtigen dabei auch Datenschutz-, Anti-Diskriminierungs- und Genderaspekte.
  • Sie sind in der Lage, interdisziplinäre Teams zu koordinieren.
Studienverlauf

1. Semester

  • Einführung in das System Bahn
  • Elektrotechnik
  • Grundlagen der Informatik
  • Mathematik I
  • Technische Mechanik I
  • Naturwissenschaftliche Grundlagen

 2. Semester

  • Messtechnik
  • Technische Mechanik II
  • Objektorientierte Programmierung
  • Mathematik II
  • Fahrzeugtechnik
  • Praxismodul I

 3. Semester

  • Numerische Mathematik und Statistik
  • Kommunikationstechnik
  • Software Engineering
  • Sensorik und Aktorik
  • Eisenbahninfrastruktur (Fahrweg, Leit- und Sicherungstechnik)
  • Praxismodul II

4. Semester

  • Modellbildung und Simulation
  • Signale und Systeme
  • Software Gruppenprojekt
  • Maschinen- und Systemdynamik
  • Logistik und Verkehrssysteme
  • Praxismodul III

 5. Semester

  • Projektmanagement
  • Regelungstechnik
  • Grundlagen maschinelles Lernen
  • Grundlagen Bildverarbeitung
  • Zulassung und Recht, formelle Randbedingungen Eisenbahnbetrieb
  • Praxismodul IV

 6. Semester

  • Technisches Englisch     
  • Betriebswirtschaftslehre            
  • Praxismodul V  
  • Abschlussarbeit              
  • Kolloquium

Abschlussarbeit:

Die Abschlussarbeit wird in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen erstellt. Die Studierenden werden durch einen Hochschuldozenten*in betreut. Die Aufgabenstellung Art und Umfang wird zwischen dem Unternehmen, dem Studierenden und dem betreuenden Hochschuldozenten abgestimmt. Der Umfang der Arbeit entspricht 12 Credits insgesamt 360 Stunden Workload.

Studieninhalte

Die Module der praxisintegrierten Variante des Studiengangs Digitale Bahnsysteme sind größtenteils identisch mit denen der grundständigen Variante. Der Unterschied besteht inhaltlich darin, dass die Module Technisches Englisch und Betriebswirtschaftslehre in das sechste Semester verschoben werden, um so ab dem zweiten Semester Raum zu haben, dort stattdessen Praxismodule zu integrieren.

Dafür wurde die lange Praxisphase aus dem sechsten Semester in drei Praxismodule aufgeteilt, sowie die zwei Projektmodule des grundständigen Studienmodells in zwei weitere Praxismodule umgewandelt. So ergeben sich insgesamt fünf Praxisphasen, die ab dem zweiten Semester in der veranstaltungsfreien Zeit von den Studierenden in den Unternehmen abgeleistet werden. Im praxisintegrierten Bachelorstudiengang Digitale Bahnsysteme wechseln sich Praxisphasen im Unternehmen mit Theoriephasen an der Hochschule ab. Zudem wird ein fester veranstaltungsfreier Tag in den Stundenplänen verankert, der als zusätzlicher Praxistag in den Unternehmen genutzt wird.

Die Unternehmen schreiben die Praxisstelle aus und die Studierenden und Unternehmen schließen nach erfolgreicher Bewerbung einen entsprechenden Kooperationsvertrag ab.

Berufsfelder

Unternehmen suchen nach Fachkräften in den Bereichen Ingenieurwissenschaften und Informatik, gerade im Bereich Mobilität wird verstärkt nach kompetenten Beschäftigten gesucht. Dabei liegt ein Fokus auf der Digitalisierung von Bahnsystemen, mit denen das Mobilitätsangebot nachhaltig verbessert werden kann. Da die Absolvent*innen des Studiengangs sich im Studium ein breites Wissen in Digitalisierung und Bahnsysteme aneignen, sind sie gefragte Arbeitskräfte.

Der ständig größer werdende informationsverarbeitende Anteil in den Systemen der Bahntechnik, insbesondere der ständig wachsende Anteil datenverarbeitender Komponenten erfordert Ingenieur*innen, die über sehr gute Kenntnisse in der elektronischen Automatisierungs- und
Steuerungstechnik und in der Informatik / Digitalisierung verfügen. Der Studiengang Digitale Bahnsysteme bildet für die Arbeitgeber*innen derunterschiedlichen Industriebranchen mit einem bahntechnischen Bezug Ingenieur*innen aus, die diesen Anforderungen gerecht werden.

Als Haupttätigkeitsfelder für Absolvent*innen stehen Zuliefer*innen für Bahnsysteme, Bahnbetrieb, Zug- und Waggonhersteller*innen, Hersteller*innen von Leit- und Sicherungssystemen im Bereich Bahn, Zulassungs- und Prüfstellen und weitere Mobilitätsanbieter*innen und Dienstleiter*innen im Logistikbereich. Die am RailCampus OWL beteiligten Unternehmenspartner*innen sind hier als
typische Arbeitgeber*innen zu nennen.

Praxisintegriertes Studium

Im praxisintegrierten Studium sind die Studierenden über die gesamte Studiendauer in einem der kooperierenden Unternehmen beschäftigt. Dadurch wachsen sie von Beginn an in das Unternehmen hinein und können die akademische Ausbildung mit der beruflichen Praxis kombinieren. Ziel ist, das in der Theorie erlernte Wissen in der Praxis anzuwenden und umgekehrt.

Informationen über Praxisplatzangebote und zur Bewerbung bei den Unternehmen erhalten Sie im Unternehmensportal sowie über unsere E-Mail-Verteiler für Studieninteressierte.

Ablauf der Praxismodule

Die Praxismodule umfassen einen Workload von jeweils 150 Stunden und werden mit je 5 Credits im Curriculum verankert. Sie finden im Rahmen der Praxisphasen im Unternehmen statt.

Die Studierenden sollen entsprechend Ihres Kompetenzprofils im Unternehmen eingesetzt werden. Es gibt entsprechende Empfehlungen, welche Tätigkeiten diese sein können. Die Studierenden erstellen einen Tätigkeitsbericht. Dieser ist für die Praxismodule I, II und V unbenotet, für den Modulabschluss aber erforderlich. Im Praxismodul III und IV erhalten die Studierenden eine Aufgabe, die in Abstimmung zwischen dem/der Betreuenden Hochschuldozenten*in und dem Unternehmen formuliert wird. Diese ist ingenieurmäßig zu bearbeiten und mit einer Hausarbeit abzuschließen. Das Arbeitsergebnis wird benotet.

Über den RailCampus

Die Mobilität von morgen ist ein Schlüsselfaktor für die Zukunftsfähigkeit von Regionen. Der Verkehr auf der Schiene bietet besonders große Potenziale für Automatisierung

  • sei es bei der Ausstattung, der Wartung, dem Be- und Entladen von Güterzügen oder dem Personenverkehr. Um die Bahn sowohl im Personen- als auch Güterverkehr zu stärken, müssen neue Technologien genutzt werden: Mit dem RailCampus OWL soll ein deutschlandweit profilierter Kristallisationspunkt für diese Zukunftsaufgaben entstehen
  • als Ort der Forschung, Entwicklung und Erprobung und als Campus für Studium und Weiterbildung.

Der Studiengang Digitale Bahnsysteme wird von der Universität Bielefeld, der Universität Paderborn, der Technischen Hochschule OWL und der Hochschule Bielefeld gemeinsam betreut. Dabei wird die Lehre von allen Hochschulen gleichermaßen übernommen und sichergestellt. Die Bewerbungen und die administrative Verwaltung des Studiengangs wird von der Hochschule Bielefeld getragen.

Eine weitere Besonderheit des Studiengangs ist seine Verortung auf dem Gelände der DB Systemtechnik in Minden. Dadurch bieten sich viele Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Lehre an. Kurze Wege und direkter Praxisbezug kennzeichnen den RailCampus OWL. So werden die bahnspezifischen Inhalte duch Lehrende übernommen, die eine langjährige Tätigkeit im System Bahn ausgeübt haben.

Die am RailCampus OWL beteiligten Unternehmen unterstützen die Studierenden durch ein breites Angebot an Kooperationsmöglichkeiten. Bei der Durchführung des Studiums wird schon bei der Lehrveranstaltungsplanung darauf geachtet, dass für die Studierenden der jeweiligen Kohorte die Veranstaltungen nur an vier Tagen in der Woche angeboten werden und der fünfte Tag veranstaltungsfrei bleibt. Somit ist auch eine umfassendere Tätigkeit bei einem Unternehmen möglich.

Darüber hinaus gibt es am RailCampus OWL umfangreiche Forschungsaktivitäten, in die die Studierenden mit einbezogen werden sollen.

Studienort

RailCampus OWL
Pionierstraße 10
32423 Minden

Weitere Informationen: https://railcampus-owl.info

Bewerbung

Bewerbungszeitraum: 01.06. – 15.07.

Danach ggf. Teilnahme am Losverfahren möglich.